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  • Mathias Karlhuber

Starker Anstieg bei Patenten für 3D-Druck

Ergebnisse der EPA-Studie „Innovationstrends in der additiven Fertigung“

Düsseldorf, 16.10.2023 – Innovationen im Bereich additive Fertigung, auch bekannt als 3D-Druck, haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Das geht aus dem am 19. September veröffentlichten Bericht „Innovationstrends in der additiven Fertigung“ des Europäischen Patentamts (EPA) hervor, für den internationale Patentdaten herangezogen wurden. Demnach ist die Anzahl internationaler Patentfamilien (IPF) im Bereich 3D-Druck zwischen 2013 und 2020 mit einer durchschnittlichen Rate von 26,3 Prozent gestiegen und damit fast achtmal schneller als im gleichen Zeitraum in allen anderen Technologiebereichen zusammen (3,3 %). Insgesamt wurden seit 2001 weltweit mehr als 50.000 IPF für 3D-Drucktechnologien angemeldet.

Der Boom im 3D-Druck zeigt sich dem EPA-Bericht zufolge auch durch die Vielfalt, die im Markt inzwischen entstanden ist. So sind neben etablierten Maschinenbauunternehmen viele Start-ups und spezialisierte Unternehmen für additive Fertigung hinzugekommen.

Im internationalen Vergleich sind die USA, Europa und Japan führend: So kommen die Vereinigten Staaten auf 39,8 Prozent aller IPF im Bereich 3D-Druck, Europa auf 32,9 Prozent und Japan auf 13,9 Prozent. Innerhalb Europas erweist sich Deutschland mit 41 Prozent als Spitzenreiter, gefolgt von Frankreich mit 12 Prozent. Beim Blick auf die Technologiefelder zeigt sich, dass die Bundesrepublik insbesondere in den Bereichen Werkzeugmaschinenbau, Konsumgüter, Transport und Elektronik klar dominiert.

Neben der Wirtschaft tragen laut dem Bericht auch Hochschulen und öffentliche Forschungseinrichtungen erheblich zu Innovationen im 3D-Druck bei. Etwa 12 Prozent der IPF in dem Bereich entfallen auf sie. Von den zehn führenden Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Krankenhäusern befinden sich fünf in den USA. Eindeutiger Spitzenreiter ist jedoch die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft mit 221 IPF.

„Die additive Fertigung ist zu einem echten Treiber für Innovationen geworden“, sagt Mathias Karlhuber, Patentanwalt und Partner von Cohausz & Florack. „Dass Europa und vor allem die deutsche Wirtschaft über zahlreiche Sektoren hinweg so starke Beiträge leisten, ist mehr als erfreulich und gerade in puncto Wettbewerbsfähigkeit ein gutes Zeichen.“

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