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  • Gottfried Schüll

IP-intensive Branchen sind Treiber für Wachstum, Wettbewerb und Beschäftigung in der EU

Gemeinsame Studie von EPA und EUIPO bestätigt positive wirtschaftliche Effekte durch Schutzrechte

Düsseldorf, 19.01.2023 – Industrien, die IP-Rechte intensiv nutzen, haben zwischen 2017 und 2019 fast 30 Prozent aller Arbeitsplätze in der EU geschaffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Oktober 2022 veröffentlichte gemeinsame Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Mehr als 61 Millionen Menschen in der EU waren damit in IP-intensiven Branchen beschäftigt. Hinzu kommen weitere 20 Millionen Arbeitsplätze in Zulieferunternehmen. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der schutzrechtsabhängigen Arbeitsplätze laut Studie auf 82 Millionen (39,4 %). Ein weiterer positiver Effekt, der von schutzrechtsintensiven Wirtschaftszweigen ausgeht, sind der Untersuchung zufolge höhere Löhne und Gehälter: der Mehrverdienst beträgt hier 41 Prozent.

Auch mit Blick auf die Wirtschaftsleistung zeigt sich ein positives Bild: So haben die schutzrechtsintensiven Branchen im Untersuchungszeitraum 6,4 Billionen Euro erwirtschaftet – eine Gesamtwirtschaftsleistung der EU von mehr als 47 Prozent. Auch der größte Teil des EU-Handels mit dem Rest der Welt entfiel auf diese Branchen. Der Handelsüberschuss, der dadurch erzielt wurde: 224 Milliarden Euro. Ebenso von IP-intensiven Branchen profitiert hat der EU-Binnenhandel: Laut Studie haben Aktivitäten in diesen Sektoren mehr als 75 Prozent des Handels innerhalb der EU ausgemacht.

Besonders hervorzuheben ist laut Studie auch der Beitrag von Unternehmen, die sich mit Klimaschutztechnologien beschäftigen und dabei von Schutzrechten Gebrauch machen: Auf sie entfielen 9,3 Prozent der Beschäftigung und 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der EU. Jede zehnte europäische Patentanmeldung, die 2019 von einem in der EU ansässigen Unternehmen oder Erfinder eingereicht wurde, umfasste Technologien zur Verringerung oder Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Einen ähnlichen Anteil hatten im Jahr 2021 unter den EU-Markenanmeldungen die grünen Marken.

„Der Schutz geistigen Eigentums hat europaweit vielfältige positive Auswirkungen, das zeigt uns die Studie von EPA und EUIPO auf sehr fundierte Weise“, sagt Gottfried Schüll, Patentanwalt und Partner von Cohausz & Florack. „Wir sehen einmal mehr: Innovative Branchen, die auf Schutzrechte setzen, sind ein wichtiger Treiber für Wachstum, lebendigen Wettbewerb und Beschäftigung in der EU.“

Die vom EPA und EUIPO veröffentlichte Studie „IPR-intensive industries and economic performance in the European Union“ ist unter diesem Link abrufbar.

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